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Studenten finden in Wiesbaden das Nizza des Nordens, Feste zu jeder Jahreszeit und eine gepflegte Rivalität zum Nachbarn auf der anderen Rheinseite Mainz.
"Das Beste an Wiesbaden ist der Bus nach Mainz", behaupten manche Mainzer. Ob das auf das "Nizza des Nordens" wirklich zutrifft, muss jeder Student selbst erkunden. Nizza des Nordens nennen die Reichen und Schönen die Landeshauptstadt Hessens dank ihrer Spielkasinos und der prunkvollen Innenstadt. Hier reihen sich noble Villen und traditionelle Bürgerhäuser aneinander, viele Kurgäste erholen sich in der Bäderstadt Wiesbaden.
Neben Kurgästen und Reichen genießen auch Studenten das besondere Ambiente in Wiesbaden. Studenten, die neu in das Nizza des Nordens kommen, können vom Neroberg einen Blick auf ihre neue Heimat werfen – und das ohne Anstrengung: Die Zahnstangenstandseilbahn Nerobergbahn bringt auch lauffaule Studenten bequem auf den Neroberg. Sie ist als letzte Bergbahn dieses Typs in Deutschland heute ein technisches Kulturdenkmal. Besonders schöne Ausflugsziele sind auch die Schlösser Freudenberg und Biebrich.
Wiesbaden bietet Studenten zu jeder Jahreszeit interessante Veranstaltungen. So kann man sich im Frühjahr auf dem Ostermarkt oder dem Pfingst-Reitturnier die Zeit vertreiben. Im Sommer scheint im Nizza des Nordens die Sonne für Studenten auf einem der Stadtfeste wie dem Theatrium Straßenfest oder der Weinwoche. Im Herbst gibt es den European Youth Circus und im Winter den Sternschnuppen Markt.
US-amerikanische Truppen ordneten nach Ende des Zweiten Weltkrieges die Mainzer Vororte rechts des Rheins dem Stadtkreis Wiesbaden zu, weil der Rhein auf der Höhe von Mainz die Grenze zwischen der französischen und der US-amerikanischen Besatzungszone markierte. Seitdem sind Mainz-Kastel, Mainz-Kostheim und Mainz-Amöneburg Wiesbadener Stadtteile – und seitdem gibt es die Städterivalität.
Die Städterivalität zwischen Wiesbaden und Mainz zeigt sich vor allem während der Mainzer Fastnacht, wenn Büttenredner die verlorenen Stadtteile zurückforderen. Ernst Neger sang in "Heile, heile Gänsje": "Wenn ich mir so mei Meenz betracht, dann denk ich in mei’m Sinn: Mer hat’s mit Meenz genau gemacht wie mit der Stadt Berlin. Man hat’s zerstört, hat’s zweigeteilt. Und trotzdem hab ich Mut, zu glaawe, des des alles heilt. Aach des werd widder gut. Meenz und Berlin, ihr seid so schön. Ihr könnt, ihr derft net unnergeh‘n … Heile, Heile, Gänsje …"
Übrigens behaupten die Wiesbadener auch umgekehrt, dass das Beste an Mainz der Bus nach Wiesbaden sei.