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Ist es mal wieder arschkalt in der WG, sodass sich alle Mitbewohner im wörtlichen Sinne den Allerwertesten abfrieren?
Dann spricht vieles dafür, dass die Wohngemeinschaft ineffizient heizt und Strom verbraucht. Im Winter kann der falsche Energieverbrauch schnell zu einer heiklen Kostenfalle für alle werden. Ganz abgesehen davon schaden zu kalte und schlecht beleuchtete Räumlichkeiten auf Dauer der Gesundheit. Doch wie sieht die Lösung aus: Heizung aus und im Dunkeln Kerzen anmachen? Glücklicherweise gibt es einige Tipps, mit denen WGs während der kalten Jahreszeit effektiver heizen und Strom sparen.
In den vergangenen Jahrzehnten ist die universitäre Bildung in Deutschland zunehmend wichtiger geworden. Dies zeigt die jährliche Anzahl an Studienanfängern, die seit vielen Jahren – von wenigen Ausnahmen abgesehen – kontinuierlich steigt. Wie das Statistische Bundesamt in einer Pressemitteilung bekanntgibt, waren im Wintersemester 2021/2022 fast 3 Millionen Studenten und Studentinnen an einer deutschen Universität oder Fachhochschule immatrikuliert. Viele von ihnen wohnen nicht mehr im “Hotel Mama”, sondern ziehen das bunte Leben in einer Wohngemeinschaft (WG) anderen Wohnformen vor.
Ist die passende WG gefunden, kommen jedoch zahlreiche neue Aufgaben und Herausforderungen auf die neuen Mitbewohner zu. Zum Beispiel eine gerechte Kostenteilung sowie die gemeinsame Haushaltsführung. Insbesondere im Winter kann dies schon einmal zur Belastungsprobe werden. Denn wer kennt ihn nicht: Den Mitbewohner oder die Mitbewohnerin, der oder die ständig das Licht im Flur brennen lässt? Oder ein WG-Mitglied, das permanent die Gemeinschaftsräume auf Saunatemperatur beheizt? Glücklicherweise gibt es Mittel und Wege, um den Energieverbrauch effizienter zu gestalten und trotzdem den WG-Frieden nicht zu gefährden
Das A und O ist zunächst, den richtigen Anbieter zu finden. Wollen WGs energieeffizienter über den Winter kommen, dann sollten sie gemeinsam die aktuellen Strom- und Gaspreise vergleichen. Ein solcher Stromvergleich lohnt sich auf jeden Fall, denn oft ist es möglich, online ein günstigeres Angebot ausfindig zu machen. Auch dann, wenn die WG bereits einen Basisvertrag abgeschlossen hat, zahlt sich ein Vergleich im wörtlichen Sinne aus. Denn: Wer nach einer Preiserhöhung des bisherigen Lieferanten durch einen Gasvergleich einen günstigeren Anbieter findet, kann ohne eine Benachrichtigungsfrist kündigen.
Um den passenden Tarif zu finden, müssen WGs zunächst ihren eigenen Jahresverbrauch überschlagen. Anschließend geben sie diesen in den Vergleichsrechner ein und lassen sich passende Tarife anzeigen. Neben dem Preis gibt es weitere Kriterien wie einen guten Kundenservice oder die allgemeinen Vertragsbedingungen, auf die eine Wohngemeinschaft ebenfalls achten sollte. Ist die gemeinschaftliche Entscheidung erst einmal getroffen, so lässt sich der neue Tarif in den meisten
Fällen direkt online über das Bestellformular beantragen. Und: Oftmals lässt sich der Vertrag nur auf eine Person, nämlich den Hauptmieter, abschließen. Deshalb sollte am Besten die Person der Vertragsnehmer sein, die voraussichtlich am längsten in der Wohngemeinschaft leben wird. Verlässt der Hauptmieter irgendwann die Wohnung, so wird der Vertrag nach dem Ablesen der Zählerstände auf eine andere Person in der WG übertragen.
Energie sparen in Wohngemeinschaften leicht gemacht – das geht, indem man die eigenen Elektrogeräte mit den anderen teilt. Was spricht dagegen, gemeinsam in einer Waschmaschine Wäsche zu waschen (es muss ja nicht die eigene Unterwäsche sein)? Oder einen Kochabend in der WG zu veranstalten, bei der jeder gemeinsame Pfannen und Töpfe nutzt? Ein klarer Vorteil wäre hier nicht nur die Energieeffizienz, sondern auch noch der gesparte Platz im Küchenschrank. Noch mehr Strom lässt sich sparen, wenn die Neuanschaffungen in Grenzen gehalten werden. Nachhaltiges Wohnen ist in und bedeutet neben der preisgünstigen Lebensweise auch, neue Geräte mit Bedacht zu kaufen. Daher sollten alle Mitglieder der Wohngemeinschaft vor jeder Neuanschaffung abwägen, ob das entsprechende Elektrogerät wirklich zwingend benötigt wird. Denn mit jedem weiteren Gerät steigen die Kosten, was sich wiederum am Monats- oder Jahresende im Geldbeutel bemerkbar macht. Falls sich eine Neuanschaffung doch einmal nicht vermeiden lässt, gilt: Besser ein kleines und „bescheidenes” Gerät als einen wuchtigen Kühlschrank anschaffen, denn kleine Geräte verbrauchen weniger Strom.
Mitunter entscheiden sich manche Studenten ganz bewusst für eine Wohngemeinschaft mit etwas “abgewohnten” Räumlichkeiten. Diese sind nicht nur günstiger, sie versprühen oftmals auch einen ganz eigenen Charme. Der Nachteil an der Nostalgie sind die mitunter schlecht abgedichteten Fenster und Türen. Sind sie einmal undicht, so geht ein Großteil der Wärme einfach verloren. Zum Glück gibt es in jedem gut sortierten Baumarkt Dichtungsband, mit dem WGs schnell nachbessern können. Was außerdem hilft: Einen Teppich zusammenrollen und vor die Innenseite der Wohnungstür sowie die Fenster legen. Sieht zwar nicht unbedingt schön aus, hält aber die Zugluft ab.
Im Winter ist es mit der Raumtemperatur so eine Sache. Bei geöffneten Fenster kühlen Räume schneller aus, als einem lieb ist. Umgekehrt können in Betrieb genommene Heizungen einen Raum auch schnell in eine Heimsauna verwandeln. Deshalb ist es wichtig, die richtige Wohlfühltemperatur zu finden, mit der alle Mitbewohner gut zurechtkommen. In den Gemeinschaftsräumen sollte es idealerweise 20 bis 22 Grad Celsius warm sein. In den jeweils getrennten Schlafzimmern reichen schon Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad Celsius aus.
Übrigens: Wenn an den Feiertagen mal die gesamte WG verreist ist, gehört die Temperatur angepasst! Falls die WG zum Beispiel an Weihnachten verwaist ist, sollten die Raumtemperaturen auf 16 bis 18 Grad Celsius abgesenkt werden. Damit sparen sich Wohngemeinschaften während der Zeit ihrer Abwesenheit immerhin bis zu 30 Prozent der Heizkosten. Wer sich nicht alleine herangetraut, installiert einfach ein Thermostat und programmiert es dementsprechend.
Geben die Heizungen gluckernde Geräusche von sich? Dann wird es höchste Zeit, sie zu entlüften. Alles, was die WG dafür braucht, ist ein Entlüftungsschlüssel. Der Vorgang an sich ist nicht kompliziert und lässt sich auch problemlos ohne einen Fachmann von einem technik-versierten Mitbewohner durchführen. Einfach das Ventil aufdrehen, bis die darin verbliebene Luft entweicht. Da dann Wasser abläuft, sollte es in einer Schüssel aufgefangen werden. Zum Schluss einfach das Ventil schließen – fertig!
Manchmal ist am Ende des Geldes nicht mehr so viel Monat übrig, um gemeinsam in die Mensa zu gehen. Oder aber die Mitbewohner haben einfach mal Lust auf einen gemütlichen Kochabend in den eigenen vier Wänden. Um bei den gemeinsamen Mahlzeiten Energie einzusparen, hilft folgendes: Herd und Backofen einmal auslassen. Wie wäre es mit einem Salat, einer kalten Suppe oder Sandwiches für alle? Falls die Geräte doch gebraucht werden, lohnt es sich, mehrere Portionen auf einmal zuzubereiten. Schließlich beugt das Vorkochen (Meal Preparing) der Lebensmittelverschwendung vor und sorgt dafür, dass alle gleich mehrere Tage etwas zum Beißen haben. Ebenso wichtig: Deckel drauf beim Kochen, damit keine Energie verloren geht. Wer den Backofen nutzt, sollte mit der Umluftfunktion die Wärme gleichmäßig verteilen. Das macht das Vorheizen unnötig und verkürzt die allgemeine Garzeit.
Mittlerweile hat es sich auch in Wohngemeinschaften herumgesprochen, dass richtiges Lüften viel Energie einspart. Auch wenn im Winter die Heizungen an sind, sollten WGs zweimal täglich stoßlüften. Dann werden die Fenster für rund fünf Minuten vollständig geöffnet, um einen guten Luftaustausch sicherzustellen. In dieser Zeit sollten alle Mitbewohner die Heizungen entweder herunterdrehen oder ganz abschalten. Gekippte Fenster sind nicht nur in puncto Energieeffizienz ein No-Go: Sie begünstigen feuchte Räume und damit das Risiko für Schimmel.
Versteht sich von selbst: WGs sparen eine Menge Strom, indem sie nicht benutzte Geräte nachts ausschalten. Dafür bietet sich eine Steckdosenleiste an, die mit einem Klick alle damit verbundenen Geräte abschaltet. Gilt übrigens nicht nur für die normalen Geräte wie den Toaster oder die Mikrowelle. Es zahlt sich auch aus, den W-LAN-Router nachts auszuschalten. Damit sparen Wohngemeinschaften jährlich zwischen 90 und 180 kWh ein.
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