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Das flächengrößte Bundesland Deutschlands Bayern setzt auf Tradition und Konservatismus. Doch der Freistaat hat mehr zu bieten als Dirndl und Lederhosen.
Das flächengrößte Bundesland Deutschlands ist streng genommen gar keines, sondern ein Freistaat. Am 8. November 1918 rief der Sozialist Kurt Eisner Bayern zum Freistaat aus, ein Jahr später konnten sozialistische Gruppen für kurze Zeit eine Räterepublik etablieren.
Heute regiert trotz der revolutionären Anfänge im Freistaat seit Jahrzehnten der Konservatismus - mit einer Unterbrechung ist die CSU seit 1946 stärkste Partei im Bayerischen Landtag. Bei den Landtagswahlen 2008 verlor die CSU allerdings mit minus 17,3 Prozentpunkten die absolute Mehrheit – das erste Mal seit 1962. Und auch die bayerische Landeshauptstadt München ist fest in rot-grüner Hand: Seit 1993 ist das SPD-Mitglied Christian Ude Oberbürgermeister, zweiter Bürgermeister ist seit 2006 die SPD-Politikerin Christine Strobl und dritter Bürgermeister seit 1996 Hep Monatzeder von den Grünen.
Nicht nur in der Politik setzt Bayern auf Tradition. 2002 waren 180.000 Bayern in Trachtenverbänden aktiv. Lederhose und Dirndl gelten auch im Ausland als Inbegriff des Deutschen. Allergibt gibt es nicht die eine bayerische Tracht, regionale Besonderheiten prägen Lederhosen und Dirndl. Die oberbayerische Tracht etwa kennzeichnen Adlerflaum, Gamsbart und Lederhose, während die Oberpfälzer besonderen Wert auf die Kopfbedeckungen legen: Flitterhaube, Riegelhaube oder Seitentuch für die Frau, der Mann trägt meistens Hut.
Neben der Tradition steht Bayern für wirtschaftlichen Erfolg: International agierende Unternehmen wie Siemens, BMW und Allianz haben ihren Hauptsitz in München. Der Tourismus in Bayern leistet mit mehr als 25 Millionen Besuchern jährlich einen wichtigen Beitrag für den Erfolg des Wirtschaftsstandorts Bayern. Besonders beliebt bei Touristen sind neben München die Städte Augsburg und Regensburg sowie die Regionen um die bayerischen Seen und die Alpen. Auch die Zukunft scheint gesichert: Bayern kam in der PISA Studie auf den zweiten Platz, ein Viertel aller Staatsausgaben fließt in die Bildungspolitik.
Somit verwundert nicht, dass Bayern ein wirtschaftlicher Musterschüler ist: Der Freistaat liegt in Sachen Wirtschaftkraft im bundesdeutschen Vergleich auf dem Spitzenplatz, die Arbeitslosenzahl ist die niedrigste deutschlandweit. Bayern ist Tradition verbunden mit Innovation oder wie Alt-Bundespräsident Roman Herzog 1998 zusammenfasste: eine geglückte "Symbiose aus Laptop und Lederhose".