Obergiesing-Fasangarten: Mit McDonalds in die Geschichtsbücher

Obergiesing-Fasangarten hat kaum Grünflächen zu bieten, dafür aber Historisches: In Giesing eröffnete 1971 die erste McDonalds Filiale in Deutschland.

Historisches hat Obergiesing gleich mehrfach zu bieten: Es ist älter als München, bereits im Jahre 790 wurde "Kyesinga" erstmals erwähnt. Und am 4. Dezember 1971 eröffnete in der Martin-Luther-Straße 26 die erste McDonalds-Filiale in  Deutschland.  

Obergiesing-Fasangarten bietet abwechslungsreiche Architektur ohne Grün

Das Stadtbild in Obergiesing ist abwechslungsreich: Einfamilienhäuser, Kleinsiedlungen, Geschosswohnungsbau und verdichtete Blockbebauung wechseln sich ab. Mehr als ein Drittel des Wohnungsbestandes stammt aus der Nachkriegszeit. Zwischen der Perlacher Straße und der Tegernseer Landstraße konzentrierten sich Industrie- und Gewerbeflächen. Auf dem ehemaligen Gelände der AGFA-Fabrik entsteht neuer Wohnraum. Grünflächen hat Obergiesing abgesehen vom Ostfriedhof, dem Friedhof am Perlacher Forst und einem Freizeitpark allerdings kaum zu bieten.

Heute gehört zum Stadtbezirk Obergiesing auch die Siedlung Fasangarten aus den 1920er Jahren. Weil der Fasangarten mit seinen überwiegenden Einfamilienhäusern einen eigenständigen Charakter hat, heißt der Münchner Stadtbezirk seit 2009 offiziell Obergiesing-Fasangarten. Aktuell leben dort etwa 48.000 Menschen. Während die Bewohner des Fasangartens zur Mittelschicht zählen, sind die Mieten in Obergiesing vergleichsweise günstig und damit auch für einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen in der Landeshauptstadt von Bayern bezahlbar.

Im Münchner Stadtbezirk 17 steht die Königin des Friedens

1935 gründete die Stadtpfarrei Heilig Kreuz in Obergiesing eine vierte Tochtergemeinde mit dem Namen "Königin des Friedens". Für den Bau der gleichnamigen Kirche engagierte die Pfarrei Robert Vorhoelzer, dem die Nationalsozialisten im Oktober 1933 seinen Lehrstuhl an der Technischen Hochschule München entzogen hatten. Er entwarf die Königin des Friedens zunächst im Stil des Neuen Bauens mit flachem Turm, schmucklosen Mauerflächen und dem Wort "Frieden" über dem Haupteingang. Umgesetzt wurde allerdings ein gemäßigt moderner Stil mit neoromanischen Formelementen.

Zwei Jahre nach der Gründung der Tochtergemeinde weihte der Münchner Erzbischof die Kirche Königin des Friedens am 24. Oktober 1937 ein. Zwischen 1938 und 1941 malte Albert Burkart das Chorfresko "Frieden", die Tafelbilder der Seitenaltäre und die Kreuzwegstationen. Nach der Zerstörung der Kirche im Zweiten Weltkrieg setzte sich Vorhoelzer für den originalgetreuen Wiederaufbau der Königin des Friedens ein.


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