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Treppen durchziehen Stuttgarts Hänge zwischen Häusern, Straßen und Grünanlagen. Üben lohnt sich – einer der weltbesten Treppenläufer kommt aus Stuttgart.
Stuttgarts Stadtbild zieren mehr als 400 Treppen, liebevoll "Stäffele" genannt. Viele Treppen stammen aus der Zeit, als Weinbauern die Hänge des Tals bewirtschafteten und dokumentieren damit ein Stück Stadtgeschichte. Heute verbinden sie Stuttgarts Straßen und Viertel in den höheren Lagen am Stadtrand.
Wer sie alle erklimmen wollte, müsste rund 20 Kilometer Stufen bewältigen. Die Staffeln hinaufzusteigen, zahlt sich allerdings aus: Oben angekommen bieten sich herrliche Ausblicke auf die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg. Am bekanntesten sind die Eugenstaffel, die Willy-Reichert-Staffel zur Karlshöhe, die Sängerstaffel, die Sünderstaffel, die Taubenstaffel und die Hasenbergstaffel.
Die Sünderstaffel zeichnen verzierte Gelände, viele Kastanien und ein Rondell in der Mitte mit einem Baum aus. Vermutlich geht der Name Sünderstaffel auf einen Weinbergbesitzer mit dem Familiennamen Sünder zurück. Die Eugenstaffel endet am Eugensplatz mit dem Galateabrunnen, den Königin Olga 1890 stiftete. Damals waren viele Stuttgarter empört über die fast nackte Darstellung eines Frauenkörpers. Erst als Königin Olga drohte, die Figur mit ihrem Hinterteil auf Stuttgart blicken zu lassen, gab es keine Beschwerden mehr.
Dass sich das lebenslange Staffelsteigen lohnt, hat der Stuttgarter Thomas Dold bewiesen: Als einer der weltweit besten Treppenläufer hat er sechsmal in Folge den Treppenlauf auf das Empire State Building gewonnen, zuletzt im Jahr 2011. Um schneller als andere Treppen zu steigen, braucht ein Treppenläufer viel Kraft im Verhältnis zum Körpergewicht. Thomas Dold etwa hat einen Oberschenkelumfang von 52 cm. Sein Tipp für die Technik: Immer zwei Stufen auf einmal nehmen und die Arme einsetzen. Dold zieht sich während des Rennens gleichzeitig am Geländer hoch. Zwei- bis dreimal wöchentlich fährt Thomas Dold nach Frankfurt, um die 1.090 Stufen des Maintowers dreimal in jeweils sechs Minuten hochzusteigen.
Treppenläufe lasten Thomas Dold aber nicht aus. Daher stellte er in seiner Karriere bereits einige Weltrekorde im Rückwärtslaufen auf, zuletzt am 8. Mai 2011 über zehn Kilometer beim Oberelbemarathon in Dresden. Nach 40:58 Minuten war er im Ziel.