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Senioren finden in einer WG Gemeinschaft und Selbstständigkeit. Das WG-Leben hat so viele Vorteile, kann aber auch einige Schwierigkeiten mit sich bringen.
Mit anderen Senioren in einer WG zusammenleben? Zwei von drei Senioren halten das für das optimale Wohnkonzept im Alter. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Umfrage. Doch welche Vor- und Nachteile hat eine Senioren-WG? Welche Wohnungen sind geeignet? Wo bekommen die Senioren finanzielle Unterstützung?
Wer mit gleichaltrigen Senioren in einer Wohngemeinschaft lebt, hat den Vorteil, weiterhin selbstständig bleiben zu können. Trotzdem ist immer ein Ansprechpartner in der Nähe und auch die Zahl potenzieller Helfer steigt. Mehrere WG-Bewohner bedeuten mehr Familienangehörige und Freunde. Wie bei jeder Wohngemeinschaft ist auch die Miete für ein Zimmer in der Senioren-WG geringer als für eine Wohnung, die allein bewohnt wird. In der Regel ziehen die Senioren zusammen, wenn sie noch agil sind. Wird ein Mitbewohner pflegebedürftig, übernimmt ein professioneller Pflegedienst die Pflege.
Häufig fällt eine Senioren-WG komfortabler aus als beispielsweise eine Studenten-WG. Die Bewohner teilen sich meist ein Haus, in dem jeder seine eigene Wohnung bezieht. In Gemeinschaftsräumen oder im gemeinsam genutzten Garten findet das kollektive WG-Leben zum Beispiel bei Kaffee- und Kuchenklatsch am Nachmittag oder Spieleabenden statt. Wie in jeder anderen WG ist in einer Senioren-WG die wichtigste Voraussetzung, dass sich die Bewohner wohlfühlen, untereinander gut verstehen und die gleichen Erwartungen an das WG-Leben haben.
Eine Vorform der Senioren-WG ist die Plus-WG. Hier leben Menschen ab 50 Jahren in einer Wohngemeinschaft zusammen, die noch immer sehr aktiv sind und lieber in einer Gemeinschaft leben als alleine. Werden die Bewohner älter und benötigen pflegerische Hilfe, können sie in eine Senioren-WG ziehen. Eine weitere Wohnform für Senioren ist die Mehrgenerationen-WG. Sie stellt das nachbarschaftliche Miteinander zwischen Senioren und jungen Familien in den Vordergrund.
Auch wenn sich zwei von drei Senioren theoretisch für eine Senioren-WG interessieren, ist die Suche nach Mitbewohnern und geeignetem Wohnraum in der Praxis schwierig. Die Wohnung für eine Senioren-WG muss einige Ansprüche erfüllen: Sie sollte möglichst barrierefrei sein, damit sich auch eingeschränkt mobile Bewohner frei bewegen können. Auch das Umfeld mit dem Angebot an Einkaufsmöglichkeiten, Kultureinrichtungen, Ärzten und Grünanlagen sollte bei der Wohnungssuche beachtet werden. Der Kostenvorteil einer geteilten Miete kann durch die Pflegebedürftigkeit eines Mitbewohners zum Kostennachteil werden. Denn ein privater Pflegedienst ist oft teurer als ein Platz im Pflegeheim oder beim betreuten Wohnen.
Finanzielle Unterstützung finden Senioren beim Grundsicherungsamt, der Wohngeldstelle und dem Sozialamt. Beim Grundsicherungsamt können Senioren die so genannte bedarfsorientierte Grundsicherung, bei der Wohngeldstelle der Stadt oder Gemeinde Wohngeld beantragen. Das Sozialamt ist für die Auszahlung der Sozialhilfe zuständig, Pflegebedürftigen steht Pflegegeld zu. Die Pflegekasse zahlt außerdem bis zu 2.500 Euro für notwendige Umbaumaßnahmen in der Wohnung.
Auch Genossenschaften reagieren auf den demografischen Wandel und bieten immer mehr Wohnräume für ältere Menschen an. „Der Bedarf für derartige Angebote ist eindeutig da“, bestätigte der geschäftsführende Vorstand der Landes-Bau-Genossenschaft Württemberg in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung. Im April 2013 eröffnete die LBG im Herzen Stuttgarts ihre erste Senioren-WG mit dem Motto „Gemeinsam statt einsam“. Hier leben die Senioren im Alter zwischen 60 und 81 Jahren in sechs individuellen und abschließbaren Wohnungen ohne Treppenstufen und mit bodengleichen Duschen. Das Besondere an dieser WG: Besuch zu empfangen ist für die Bewohner kein Problem. Im selben Haus können die Gäste eine Gästewohnung anmieten.
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