Urteil mangelhaft für das Wappen der Stadt Magdeburg mit Jungfrau

Redend und rechtsgültig ist das Wappen der Stadt Magdeburg, aber ungenehmigt. Schuld ist eine Disproportion: Die Burg ist zu klein, die Jungfrau zu groß.

Eine grün gekleidete Jungfrau oder Magd steht zwischen den Türmen einer Burg – diese Szene zeigt das Wappen der Stadt Magdeburg. Das Magdeburger Stadtwappen ist damit ein sogenanntes redendes Wappen, Magd und Burg weisen auf den Namen der Stadt hin. Als Zeichen einer Jungfrau trug die Figur zunächst Tücher über den Armen und das Haar offen, später gab man der Jungfrau als Zeichen ihrer Reinheit einen Kranz in die Hand.

Allerdings ist die Burg zu klein, die Jungfrau zu groß – das bescheinigte zumindest das Landeshauptarchiv 1994 während eines Genehmigungsverfahrens. Außerdem bemängelte die Behörde zu viel weißen Leerraum, das widerspreche den Regeln der Wappenkunst. Ihr Urteil: mangelhaft und keine Genehmigung. Somit ist das Wappen der Stadt Magdeburg mit der Jungfrau und der Burg zwar rechtsgültig, aber nicht genehmigt. Das Genehmigungsverfahren umging Magdeburg, indem die Landesregierung der Stadt bescheinigte, dass sie ein Wappen führe – damit ist das Wappen geduldet statt genehmigt.

Der Name der Stadt Magdeburg hat seinen Ursprung vermutlich in der germanischen Sprache, „magap“ bedeutet „groß“. Der Stadtname Magdeburg bezeichnet also eine „große Burg“.


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