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Umweltfreundlich und zeitsparend ist das Leben in der Stadt der kurzen Wege. Wohnen, Arbeiten und Einkaufen soll in einem Viertel möglich sein.
Umweltfreundlich und zeitsparend – das sind die Schlüsselbegriffe der Stadt der kurzen Wege. Diesem Leitbild folgen Städteplaner vor allem seit den 1980er Jahren.
Die Stadt der kurzen Wege ist umweltfreundlich, weil Verkehr vermieden wird. Der Grund: Entfernungen zwischen Wohnen, Arbeiten, Versorgung, Freizeit- und Bildungseinrichtungen sind so gering, dass die Bewohner die Distanzen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen können. Ziel der Stadt der kurzen Wege ist damit, den Anteil des motorisierten Individualverkehrs zu verringern und den des Fußgänger-, Radfahr- und öffentlichen Personennahverkehrs zu erhöhen.
Die geringen Entfernungen machen aber nicht nur viel Verkehr überflüssig. In der Stadt der kurzen Wege können die Bewohner im Alltag viel verlorene Zeit sparen, wenn sie etwa zur Arbeit nicht lange pendeln müssen.
Der Umsetzung des Konzepts Stadt der kurzen Wege steht die Sub- oder Desurbanisierung in angrenzende Regionen entgegen. Manche möchten lieber im Grünen auf dem Land statt in der Stadt leben, andere können sich die Mieten in den guten Innenstadtlagen nicht leisten. Wiederum andere befürchten das Verkommen städtischer Quartiere. Diese Probleme bei der Umsetzung der Stadt der kurzen Wege bewirkt, dass die Pendlerströme mittelfristig nicht deutlich abnehmen werden.
Die Studentenstadt Tübingen hat das Konzept der Stadt der kurzen Wege unter anderem im französischen Viertel umgesetzt. Dort verbinden sich die Bereiche Wohnen und Arbeiten. Geschäfte, Büroräume und Arztpraxen stehen zwischen Studentenwohnheimen, Miet- und Eigentumswohnungen. Auf den Straßen und Plätzen haben Kinder und Erwachsene Platz – Autos und Verkehr sind nicht dominant. Dieses Städtebauprojekt der Stadt der kurzen Wege erhielt unter anderem den deutschen und europäischen Städtebaupreis.