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Der Stadtbezirk Neukölln hieß bis 1912 Rixdorf. Die Umbenennung war eine PR-Maßnahme: Rixdorf galt als Hochburg von Kriminalität und schlechten Sitten.
Neukölln hieß bei seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1360 Richardsdorp, später Rixdorf. Der Johanniterorden übernahm den Ort von den Tempelrittern. Aus diesem Grund trägt das Wappen des Bezirks das Johanniterkreuz. 1737 siedelten sich böhmische Exilanten in Rieksdorf an, die wegen ihres evangelischen Glaubens vertrieben worden waren. Sie lebten in einem eigenen Bereich abseits, entlang der heutigen Richardstraße. 1797 bekam deren Siedlung Böhmisch-Rixdorf eine eigene Verwaltung.
Bei der Wiedervereinigung der beiden selbstständigen Gemeinden am 1. Januar 1874 hatte Rixdorf 8000 Einwohner. Die Umbenennung des Ortes durch die Behörden von Rixdorf zu Neukölln 1912 war eine PR-Maßnahme. Gerichtet war sie gegen den damaligen negativen Gesamteindruck: Rixdorf galt als Hochburg von Kriminalität und „schlechten Sitten“. 1920 wurde Neukölln nach Groß-Berlin eingemeindet und bildete zusammen mit den Dörfern Britz, Rudow und Buckow als Namensgeber den 14. Verwaltungsbezirk.
Heute sind die Gründe für die Umbenennung Rixdorfs vergessen. Es gibt vereinzelt Bestrebungen zur Rückbenennung des Ortsteils Neukölln in Rixdorf. Befürworter wollen so eine Abgrenzung zum größeren Bezirk Neukölln erreichen, außerdem finden sie den alten historischen Namen prägnanter.