Urban Gardening: So bringt der neue Trend Großstädte zum Blühen

Tulpen auf dem Dach, Gemüsebeete im Hinterhof - Urban Gardening macht Großstädte zu Gärten. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zum neuen Trend.

Kein Platz, um in der Großstadt Blumen, Obst oder Gemüse anzupflanzen? Diese Ausrede zählt nicht mehr seit es Urban Gardening gibt. Mitten in der Stadt machen die Anhänger des Urban Gardening  Hausdächer oder Hinterhöfe zu ihren persönlichen Gärten.

Was ist Urban Gardening?

Die Bewegung des Urban Gardening stammt ursprünglich aus den USA und bedeutet auf Deutsch so viel wie "Städtisches Gärtnern". Beschrieben wird damit eine neue Gartenkultur in der Großstadt, wo Menschen öffentliche Flächen bepflanzen und bebauen. An Straßenrändern, in Baulücken, auf Hausdächern und Dächern von Tiefgaragen entstehen in alten Bäckerkisten oder eigens gezimmerten Holzkisten Blumenbeete, Gemüsegärten oder Grünflächen. Christa Müller, Autorin des Buches "Urban Gardening",  spricht von einem neuen Urbanitätsverständnis, welches die industrialisierte Nahrungsmittelproduktion in Frage und eine Trennung von Stadt und Land zur Diskussion stellt. Durch die gemeinsame Bepflanzung von oft so unwirtlichen Flächen inmitten von Großstädten, entstehen Orte der Begegnung. Menschen unterschiedlicher Kulturen und Generationen treffen aufeinander und lernen sich kennen. Jeder darf mitmachen und so bietet das Urban Gardening auch Stadtkindern die Chance, verschiedene Pflanzen und Tiere zu entdecken.

Urban Gardening in München

Auch in München grünen und blühen die Gärten inmitten der Großstadt. Der Stadtrat unterstützt die Bewegung und will unter anderem beim Bau neuer Wohnanlagen künftig Gemeinschaftsgärten einplanen. Die Süddeutsche beschreibt das gemeinsame Gärtnern in München als Teil der Stadtgeschichte. Bekannt ist die Großstadt vor allem für ihre Krautgärten, ein Projekt der Stadt München in Kooperation mit den Grüngürtel-Bauern. Dabei werden einmal im Jahr Parzellen per Losverfahren an Nutzer übergeben. Dort dürfen die Großstadtgärtner dann eine Saison lang Gemüsesorten, Kräuter oder Blumen anbauen, sie pflegen und die Ernte einfahren. So unterstützt die Stadt selbst das Urban Gardening in München und gibt den Bewohnern eine Möglichkeit, Bio-Gemüse für den Eigenbedarf anzubauen. Im Jahr 2013 wurden beispielsweise 1170 Krautgarten-Parzellen an 19 verschiedenen Standorten bewirtschaftet.

Wo finde ich eine Anleitung zum Urban Gardening?

Wer selbst gerne den Spaten in die Hand nehmen möchte, erhält ein vielfältiges Angebot.  Bei der Verlosung der Parzellen der Krautgärten in München darf jeder mitmachen. Eine 60 m2 Parzelle kostet 125 Euro. Die Parzelle mit 30 m2 kann für 70 Euro von April bis November genutzt werden. Auch in vielen anderen Großstädten boomt der Trend des Urban Gardening; im Internet finden sich zahlreiche Weblogs mit Anleitungen zum Guerilla Gardening vor der eigenen Haustüre. Damit kann jeder kinderleicht ins städtische Gärtnern einsteigen.

Guerilla Gardening ist ein Trend, der Grün in die Stadt bringt und nicht nur in München viele Anhänger hat.  Einpflanzen, pflegen, ernten  – wir wünschen allen Großstadtgärtnern viel Spaß und Erfolg beim Urban Gardening.


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