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en WG-Gesucht.de!
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Alleinerziehende schließen sich vor allem in Großstädten vermehrt zu WGs zusammen. Sie schätzen das familienähnliche Umfeld und die finanzielle Entlastung.
"Begeisterte Mama sucht Alleinerziehende/n Vater oder Mutter mit Kind zum Zusammenleben", schreibt Lana in ihrer Anzeige. Mit ihrer Suche ist sie nicht alleine. Immer mehr Alleinerziehende teilen sich vor allem in Großstädten mit anderen Alleinerziehenden und deren Kindern eine Wohnung. Sie suchen Austausch, gegenseitige Unterstützung und finanzielle Entlastung, wie eine Umfrage von WG-Gesucht.de zeigt.
Der Wunsch nach Gemeinschaft und Teilen der Verantwortung nennen die Befragten als Gründe für ihre Entscheidung, mit Eltern in der gleichen Lebenssituation und deren Kindern in eine Wohnung zu ziehen. Insbesondere berufstätige Alleinerziehende mit höherem Bildungsstand organisieren sich zunehmend in Netzwerken, die wie in einer Wohngemeinschaft ein familienähnliches Umfeld bieten. Dort unterstützen sich die Bewohner gegenseitig, tauschen sich aus und sind weniger einsam. Auf diese Weise kann das Modell Wohngemeinschaft die Dreifachbelastung aus Beruf, Kindern und Haushalt abmildern, die Alleinerziehende normalerweise alleine bewältigen müssen.Auch die Kinder profitieren, da die Eltern weniger gestresst sind und es im Nebenzimmer einen Spielkameraden gibt.
Eine WG für Alleinerziehende bietet in Zeiten steigender Mieten und Energiekosten außerdem die Möglichkeit, die Kinder finanziell unabhängiger aufzuziehen. Ökonomische Entlastung ist ein wichtiger Grund für die Entscheidung zugunsten einer Alleinerziehenden WG, den fast alle der Befragten nennen. Zusammen können sich die Bewohner eine größere Wohnung leisten, da dort der Quadratmeterpreis im Durchschnitt günstiger ist und die Nebenkosten geteilt werden. Neben den geringeren Mietkosten haben auch zum Beispiel die gemeinsame Hausratsversicherung, der gemeinsame Rundfunkbeitrag und Telefonflatrates in einer WG Sparpotenzial für Alleinerziehende. Bei gleichem Budget fällt damit der Wohnraum für Alleinerziehende in einer Wohngemeinschaft großzügiger und komfortabler aus als für Alleinerziehende, die alleine in einer Wohnung leben. Allerdings berichten Alleinerziehende häufig davon, dass sie bei Vermietern unbeliebt sind und deshalb lange nach einer passenden Wohnung suchen müssen.
Konfliktpotential gibt es in Wohngemeinschaften üblicherweise in Bezug auf Themen wie Hygiene, Besuchshäufigkeit oder Lärmpegel. Beim Zusammenleben Alleinerziehender gibt es darüber hinaus einen Hauptkonflikt, wenn unterschiedliche Ansichten von Kindererziehung aufeinander treffen. Ein harmonisches Zusammenleben ist dann schwierig - schließlich zieht der eine Bewohner auch immer das Kind des anderen mit groß. Auch das Verhältnis der Kinder untereinander ist entscheidend. Eine Wohngemeinschaft ist nicht möglich, wenn sie sich nicht verstehen oder aggressiv reagieren.
Bei einem möglichen Scheitern der WG müssen die Kinder eine weitere Änderung der Lebenssituation verarbeiten. Deswegen ist es wichtig, die andere Familie vor dem Zusammenleben gut kennenzulernen. Psychologen empfehlen regelmäßige Treffen und gemeinsame Alltagsaktivitäten wie einkaufen und kochen. Auch ein Besuch in der aktuellen Wohnung hilft, den Lebensstil des anderen realistisch einzuschätzen und sich besser kennenzulernen. Wichtig ist außerdem, dass die Bewohner im Vorfeld die Vorstellungen für und die Wünsche an das Zusammenleben klar definieren.
Der Trend zu Wohngemeinschaften mit Kindern spiegelt sich auch in Zahlen wider: Mehr als verdreifacht haben sich diese Angebote auf WG-Gesucht.de seit 2011. Auf den ersten drei Plätzen liegen mit Berlin, Hamburg und München die drei größten Städte Deutschlands. Das ist kein Zufall; vor allem in Großstädten sind Wohngemeinschaften bei Alleinerziehenden beliebt. Die Städte Berlin, Hamburg und München weisen auch die höchste Kinderfreundlichkeit auf. So wurden in der Hauptstadt die meisten WG-Angebote mit dem Vermerk "gerne auch alleinerziehende/r Mutter/Vater mit Kind" gekennzeichnet, auf Platz zwei und drei folgen München und Hamburg. In Berlin hat die Kinderfreundlichkeit innerhalb eines Jahres leicht abgenommen (minus vier Prozent), in München blieb sie konstant, während sie in Hamburg um neun Prozent zunahm.