Au-Haidhausen: Bier, Brauereien und bunte Bevölkerung

Früher hatten viele Brauereien ihren Sitz in Au-Haidhausen. Heute zieht es vor allem Jüngere und Ostasiaten in den Münchner Stadtbezirk.

Den Hofbräukeller in Haidhausen besucht fast jeder Tourist in der bayerischen Landeshauptstadt. Doch warum heißt das Lokal eigentlich Keller? Viele Brauereien hatten früher vor den Toren Münchens ihren Sitz. Das rechte Isarhochufer war ein guter Standort für Tiefbrunnen und Lagerkeller. So entstand die Bezeichnung "Keller" für die großen Brauereigaststätten, die auch noch heute verwendet wird. Aktuell produziert nur noch Paulaner in der Au. In Haidhausen sind als letzte Relikte der großen Brauereien der Hofbräukeller und der Unionsbräu erhalten, die als Gaststätten genutzt werden.

Der Bezirk Au-Haidhausen war zu Zeiten der Industrialisierung und zur Gründerzeit ein Viertel für Arbeiter, Tagelöhner und Handwerker. Inzwischen ist der Bezirk mehr zur Wohngegend geworden, wenngleich eine gleichmäßige Mischung aus Gewerbe und Wohnungen vorliegt. Vor allem der Dienstleistungssektor ist in Au-Haidhausen ausgeprägt.

Im Franzosenviertel leben heute Studenten und Ostasiaten

Aus der Gründerzeit stammt das Franzosenviertel in Au-Haidhausen. Diese Bezeichnung verdankt das Viertel seinen Straßennamen: Sie erhielten die Ortsnamen siegreicher Schlachten im Deutsch-Französischen Krieg. Zwischen 1870 und 1900 bebaute die Stadt München das Gebiet überwiegend im Stil der Neurenaissance der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts und des Neubarocks der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts. Um möglichst günstige Wohnungen für die ärmere Bevölkerung zu haben, wurde besonders eng gebaut. Deshalb war das Franzosenviertel um 1900 eines der dichtest besiedelten Gebiete Münchens.

In den 70er Jahren begann die Stadt München mit der Sanierung des Quartiers. Durch diese Aufwertung entwickelte sich Au-Haidhausen von einer Vorstadt zum City-Randgebiet und das Image wandelte sich. In der Folge begann Haidhausen, Schwabing als Szeneviertel Konkurrenz zu machen. In den letzten Jahren hat sich die Sozialstruktur in Au-Haidhausen wieder verändert: Jüngere ziehen zu, etwa ein Viertel der Einwohner sind Ausländer. Der ostasiatische Bevölkerungsanteil ist der größte Münchens.

Fakten über den Münchner Stadtbezirk Au-Haidhausen

Au-Haidhausen ist der fünfte Münchner Stadtbezirk und grenzt im Norden an Bogenhausen und im Osten an den Stadtbezirk Berg am Laim. Obergiesing ist im Süden die Stadtbezirksgrenze. Mehr als 52.500 Einwohner leben in Au-Haidhausen und schätzen die zentrale Lage des Münchner Stadtbezirks mit Anschluss an das U- und S-Bahn-, Bus- und Tramnetz.  

Jedes Jahr veranstaltet der Verein "Aktiv für interKulturellen Austausch" das Internationale Stadtteilfest auf dem Johannesplatz in Haidhausen. Das Fest dient unter anderem einem sozialen Zweck: Der Erlös des Festbiergartens unterstützt wechselnde Einrichtungen in Haidhausen. Im Stadtbezirk Au-Haidhausen ist auch der Gasteig beheimatet, ein Münchner Kultur- und Bildungszentrum. Die Philharmoniker, die Stadtbibliothek und die Volkshochschule sind hier zu finden. Und auch einige Konzertsäle stehen dort. Darunter die Philharmonie und der Carl-Orff-Saal, wobei die Philharmonie rund 2.400 Zuschauern Platz bietet. Somit ist der Bezirk Au-Haidhausen eine Kultur- und Bildungsstätte.


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