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Münster hat doppelt so viele Räder wie Einwohner und 275 km Radwegenetz. Bonn will die bisherige Fahrradhauptstadt Nordrhein-Westfalen bis 2020 entthronen.
"Münsteraner tun es 374.528 mal täglich … und zwar in aller Öffentlichkeit! Radfahren!" – Mit dieser Imagekampagne warb Münster 2007 für seine Fahrradfreundlichkeit. Die Stadt Münster beansprucht daher den Titel Fahrradhauptstadt für sich.
35 Prozent stellen Fahrradfahrer am Münsteraner Stadtverkehr, Münster gehört zu den Städten mit dem niedrigsten Kfz-Anteil. In der Innenstadt der Fahrradhauptstadt Nordrhein-Westfalen kommt man auf zwei Rädern fast immer schneller voran als auf vier. Deswegen gibt es in Münster auch doppelt so viele Fahrräder wie Einwohner. Das 275 Kilometer lange Radwegenetz können die Münsteraner auf einem amtlichen Fahrradstadtplan nachverfolgen, den Münster als deutschlandweit erste Kommune herausgibt.
In der Fahrradhauptstadt Nordrhein-Westfalen Münster spielt die Sicherheit für die Radfahrer in der Verkehrsplanung eine wichtige Rolle. So zeigt etwa die Ampel für Radfahrer ein paar Sekunden grün vor der der Autofahrer, um Unfälle zwischen Rechtsabbiegern und Radfahrern zu vermeiden. An großen Kreuzungen gibt es extra Aufstellflächen für die Fahrräder, gleich vorneweg. So starten sie in der Fahrradhauptstadt Nordrhein-Westfalen bei Grün zuerst – immer im Blickfeld der nachfolgenden Autos. Doch Münster bekommt Konkurrenz: Bonn will auch Fahrradhauptstadt Nordrhein-Westfalen werden.
Bonn hat ein klares Ziel: Bis zum Jahr 2020 will die Stadt den Titel Fahrradhauptstadt Nordrhein-Westfalen von Münster übernehmen: Radfahrer können ein komfortables, dichtes und lückenloses Radverkehrsnetz befahren und haben an ihrer Wohnung und an ihren Zielen ein gutes Stellplatzangebot. Außerdem können Bonner in der neuen Fahrradhauptstadt Nordrhein-Westfalen über ein Fahrradverleihsystem immer ein Rad im öffentlichen Raum finden.
Um das Ziel Fahrradhauptstadt Nordrhein-Westfalen zu erreichen, hat Bonn ehrgeizige Ziele: Bis 2020 soll der Anteil der Fahrradfahrer am Gesamtverkehr von 12 auf 25 Prozent ansteigen. Außerdem soll die Verkehrssicherheit erhöht werden: Geplant ist, dass die Zahl der verunglückten Radfahrer um 25 Prozent, die der getöteten und schwer verletzten Fahrer um 50 Prozent zurückgeht. Außerdem will Bonn einen Fahrradklimatest entwickeln und bis zum Jahr 2020 die Zufriedenheitswerte steigern: Einwohner und Bonner Unternehmen sollen sich mit dem Ziel Fahrradhauptstadt Nordrhein-Westfalen identifizieren und so für ein positiveres Fahrradklima sorgen.
Während Bonn Münster den Titel Fahrradhauptstadt Nordrhein-Westfalen streitig macht, hat Münster auch deutschlandweit Konkurrenz. 2009 behauptete Greifswald von sich, Fahrradhauptstadt Deutschlands mit dem deutschlandweit höchsten Anteil an Radfahrern zu sein. Laut einer Erhebung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald nutzen 44 Prozent der Greifswalder das Fahrrad für die Alltagswege, in Münster dagegen nur 38 Prozent. Die Fahrradhauptstadt Nordrhein-Westfalen Münster reagierte sofort. Der städtische Verkehrsplaner Stefan Böhme konterte, dass Münster "zumindest gefühlt Fahrradhauptstadt bleiben wird". Sein Argument: In Münster gibt es 22 Fahrradstraßen, in Greifswald nur eine.
Auch andere Städte verbessern ihr Radwegenetz mit dem Ziel, in einigen Jahren den Titel Fahrradhauptstadt für sich beanspruchen zu können. München etwa hat in den vergangenen zehn Jahren 18 Millionen Euro investiert. Das Ziel ist, den Anteil der Fahrradfahrer bis zum Jahr 2015 von aktuell 14 auf mehr als 17 Prozent zu steigern. Mehr Einbahnstraßen in Gegenrichtung für Radfahrer freizugeben, weitere Fahrradstraßen und rahmen-anschließbare Ständer sind drei Maßnahmen, um diesen Anteil zu erreichen. Münster hat also nicht nur beim Titel Fahrradhauptstadt Nordrhein-Westfalen Konkurrenz.