Frankfurt-Gutleutviertel: Arbeiten und Wohnen am Fluss

Der Frankfurter Stadtteil Gutleutviertel war früher ein sozialer Brennpunkt. Inzwischen hat sich das Gutleutviertel durch ein Projekt gewandelt.

Ein ehemals sozialer Brennpunkt im Wandel – so kann man das Gutleutviertel in Frankfurt beschreiben. Zum Wandel beigetragen hat das Projekt "Arbeiten und Wohnen am Fluss". Auf den Molen des Westhafens entstand ein mondänes "Klein-Venendig" mit Restaurants, Büros und Wohnungen sowie einem architektonischen Highlight, dem 99 Meter hohen "Westhafen-Tower". Frankfurter nennen ihn auch "das Gerippte", da die Fassade an ein traditionelles Apfelweinglas erinnert. Hinzu kommt im Gutleutviertel eine Marina mit Liegeplätzen und Segelschule, ein neuer Supermarkt und Gastronomiebetriebe.  Doch auch das multikulturelle Flair ist durch internationale Restaurants und Kneipen und die Agenturen exotischer Fluggesellschaften noch spürbar.

Multikulturelles Flair prägt das Gutleutviertel

Osama Qaterjy ist einer der Menschen, die dem Frankfurter Gutleutviertel multikulturelles Flair verleihen. Der gebürtige Syrer lebt seit 26 Jahren mit seiner Familie in Frankfurt. Zusammen mit seinen Söhnen stellt er in der "Patisserie de l‘Arabie" an der Ecke Schönplatz/ Hardenbergstraße jeden Tag in Handarbeit süße syrische Spezialitäten mit Pistazien, Blätter- und Fadenteig her. Sein Sohn Abbas ging sogar zurück in die Heimat seines Vaters, um das syrische Bäcker-Handwerk zu lernen.

Die Patisserie ist inzwischen dank Mund-zu-Mund-Propaganda ein Geheimtipp auch für Bewohner außerhalb des Frankfurter Stadtteils Gutleutviertel. Viele kaufen die syrischen Spezialitäten nicht nur für sich, sondern auch als Geschenk verpackt in einem schönen Karton der Patisserie.

Fakten über den Frankfurter Stadtteil Gutleutviertel

Heute leben knapp 6.000 Menschen im Gutleutviertel. Den Namen verdankt der Frankfurter Stadtteil dem Gutleuthof, in dem Leprakranke im Mittelalter vor den Toren der Reichsstadt lebten. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Gebiet des heutigen Frankfurter Stadtteils landwirtschaftlich genutzt, danach begann die Umwandlung zu einer Wohngegend. Das ehemalige Arbeiterviertel galt lange aufgrund des hohen Ausländeranteils als sozialer Brennpunkt, bis 1984 verschiedene Modernisierungsmaßnahmen einen Wandel einleiteten.

Im Norden grenzt der Frankfurter Stadtteil Gallus an das Gutleutviertel, im Osten das Bahnhofsviertel und im Westen ist der Stadtteil Griesheim die Grenze. 


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