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In Großstädten wie Köln und Düsseldorf stehen viele Wohnungen leer. Leerstandsmelder im Internet bieten Nutzern die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden.
Trotz akutem Wohnungsmangel gibt es in vielen Großstädten Leerstand. Genaue Zahlen liegen meist nicht vor, da eine Erfassung der leerstehenden Wohnungen zeit- und kostenaufwendig ist. Im Internet betreiben private Initiativen deswegen Leerstandsmelder-Plattformen, auf denen Nutzer selbst aktiv werden und Leerstände melden können.
Leerstandsmelder-Plattformen listen die Leerstände in verschiedenen Großstädten. Nutzer tragen leerstehende Wohnflächen oder Gewerberäume ein und laden Fotos und Beschreibungen zu den Gebäuden hoch. Wenn bekannt, können auch die Eigentümer und deren Kontaktdaten genannt werden. Auf Karten werden die Leerstände und interaktiv veranschaulicht. Auch in sozialen Netzwerken wie Facebook rufen Nutzer auf eigens dafür angelegten Seiten zur Meldung leerstehender Gewerbe- und Wohnflächen auf. Dort tauschen sie Vorschläge und Ideen zur Nutzung der Gebäude aus und diskutieren Möglichkeiten der Zwischennutzung oder der Umnutzung.
All diese Initiativen zeigen den Wunsch der Bürger nach Transparenz und Handlungsmöglichkeiten. Leerstände in Großstädten mit Wohnungsknappheit nehmen sie als Missstand wahr. Zwar können Eigentümer durch die Meldung nicht gezwungen werden, die Wohnungen oder Gebäude zu vermieten, indirekt wird jedoch Druck ausgeübt.
Auch Köln und Düsseldorf verzeichnen einen Mangel an bezahlbarem Wohnraum und eine Vielzahl an leerstehenden Gebäuden. Düsseldorf hat vor allem mit Leerstand im Bereich der Luxuswohnungen zu kämpfen, da die hohen Mietpreise für den Durchschnittsverdiener zunehmend unbezahlbar werden. Immer wieder gibt es Demonstrationen, die auf diesen Missstand aufmerksam machen. Die Stadt Köln geht schon aktiv gegen Leerstände vor. Eine neue Satzung des Kölner Stadtrates vom 8. April 2014 lässt Leerstände ab drei Monaten nach dem 1. Juli genehmigungspflichtig werden. Ansonsten droht ein Bußgeld. Anwohner können hier die leerstehenden Wohnungen und Gebäude melden. Auf ihrer Internetseite ruft die Stadt Köln zu einer Umwandlung der leerstehenden Büros und Ladenlokale in Wohnraum auf und bietet dazu Förderdarlehen an. Seit dem Jahr 2013 gibt es für Köln eine Leerstandsmelder-Seite im Internet. Ein erster Schritt zum Austausch von Information ist damit getan und der Handlungsbedarf aufgezeigt.
Dass Leerstand in deutschen Großstädten ein bedeutendes Thema ist, macht ein Artikel der Süddeutschen Zeitung deutlich. Sie berichtet über eine Recherche des britischen Guardian, nach welcher in Europa 11 Millionen Wohnungen leer stehen. 1,8 Millionen davon allein in Deutschland. Gleichzeitig sind viele Menschen, vor allem in Großstädten wie Düsseldorf und Köln, dringend auf der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung. Die leerstehenden Gebäude, darunter Wohn- und Gewerberäume, bleiben ungenutzt und verfallen im schlimmsten Fall. Oft haben Investoren Gebäude in der Hoffnung auf steigende Immobilienpreise gekauft. Hierbei spricht man von spekulativem Leerstand. Strategischer Leerstand bezeichnet einen vom Eigentümer bewusst geplanten Leerstand, welcher beispielsweise anstehende Sanierungsarbeiten vereinfacht.
Welche Gründe für Leerstand die Eigentümer auch nennen - einen Überblick über die Situation gibt es in den meisten Städten nicht. Leerstandsmelder-Plattformen bieten die Möglichkeit, genau diesen zu schaffen und eine Grundlage für weitere Handlungsmaßnahmen zu legen.