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Wo früher Soldaten exerzierten, ist heute ein Marktplatz und der Kieler Stadtteil Exerzierplatz. Das Motto: Käse statt Knaller, Blumen statt Ballern.
Fleisch, Käse, Gemüse und Blumen statt Soldaten und Gewehre – so entwickelte sich der Exerzierplatz in Kiel. Den Exerzierplatz nutzten dänische und deutsche Garnisonstruppen von 1744 bis 1846 zum Exerzieren. Wo früher Soldaten übten, ist heute ein großer Markt- und Parkplatz. Die Kieler nennen ihn seit Generationen "Exer". 1902 zog der Wochenmarkt von der Kieler Altstadt auf den Exer. Eine Tradition, die geblieben ist: immer mittwochs und samstags zwischen 8 und 13 Uhr kommen die Besucher zu den etwa 100 Marktständen. Der Wochenmarkt in Kiel-Exerzierplatz ist der größte in Kiel.
Nach dem Übungsplatz ist der umliegende Stadtteil Exerzierplatz benannt. Kiel-Exerzierplatz ist 42 Hektar groß und hat etwa 6.200 Einwohner. Und auch dessen Vergangenheit ist gruselig: Im 15. Jahrhundert verlagerten die Kieler den Galgen für öffentliche Hinrichtungen vom Zentrum auf ein Gebiet außerhalb der Stadttore in den heutigen Stadtteil Exerzierplatz. Die angrenzenden Seen bekamen die Namen "Großer Galgenteich" und "Kleiner Galgenteich".
Wer im innenstadtnahen Exerzierplatz Grün sucht, geht in den Schrevenpark. Die große Parkanlage liegt mitten im Zentrum von Kiel. Wasservögel nutzen den Schrevenpark als Freigehege, die Menschen nutzen ihn als Naherholungsgebiet.