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Etwa 7.800 Menschen leben im Kieler Stadtteil Wellingdorf. Das ehemalige Bauerndorf startet heute mit maritimer Technologie in die Zukunft.
Vorm Sturm geschützt und trotzdem am Ausgang der Kieler Förde, so dass die freie See schnell erreicht werden konnte – dieser Lage in der Mündung der Schwentine verdankt Wellingdorf die Ansiedlung des Seefischmarktes 1948.
Jahrzehnte lang waren auf dem Gelände Seefischmarkt Fischfabriken, Räuchereien, Segelmachereien und Ausrüster angesiedelt. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden auf dem Seefischmarkt in Kiel-Wellingdorf Werften und die Schiffs- und Fischindustrie nahm zu. Heute handeln und räuchern am Seefischmarkt in Kiel-Wellingdorf zwar noch einige Großhändler Fisch, doch die Ware kommt meist von außerhalb.
Die Zukunft des Geländes heißt "maritime Technologie". Unter diesem Motto siedelte sich schon 1987 das Forschungszentrum GEOMAR (das heutige Leibniz-Institut für Meereswissenschaften IFM-GEOMAR der Universität Kiel) am Seefischmarkt in Wellingdorf an, es folgten maritim orientierte Betriebe. Aber auch Branchenfremde wie ein Atelier und eine Fahrschule haben hier ihren Standort gefunden. So startet Kiel-Wellingdorf heute mit maritimer Technologie in die Zukunft und etabliert sich als attraktive Adresse für maritim orientierte Wirtschaftszweige. Auf dem neuen Seefischmarkt verbinden sich damit Modernität und Tradition.
Der Kieler Stadtteil am Ostufer der Kieler Förde hieß Mitte des 19. Jahrhunderts noch Wellendorf. Dieser Name geht auf die wellige Grundmoräne rings um die Schwentinemündung zurück. Die Schwentine ist einer der längsten Flüsse in Schleswig-Holstein. In einem kleinen Naturschutzgebiet an der Kieler Schwentine ist ein Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten entstanden. Um die Jahrhundertwende entwickelte sich das Bauerndorf Wellingdorf dann durch die Ansiedlung von Werften zu einem vorwiegenden Arbeiterdorf. Heute leben etwa 7.800 Menschen im Kieler Stadtteil Wellingdorf.