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Wissenswertes zur Wohnungssuche in Stuttgart sowie Tipps für den Umzug und eine gelungene Integration ins Schwabenländle finden Sie hier.
Einzigartige Feinstaubwerte aufgrund der Kessellage, den wohl umstrittensten Bahnhof Deutschlands und zu wenig Wohnraum findet man in Stuttgart. Aber die Stadt hat viel mehr zu bieten als Bauprojekte und graue Häuserfassaden. Stuttgart hat Charme, wenn auch manche Neu-Stuttgarter behaupten, das erkenne man nicht gleich auf den ersten Blick. Es braucht etwas Zeit, die kleinen und schönen Ecken der Stadt zu entdecken. Wir möchten Ihnen einige dieser Ecken vorstellen, Sie mit Insiderwissen rund um die Wohnungssuche in Stuttgart versorgen und Ihnen ein paar Tipps geben, wie die Integration im Schwabenland schnell gelingt.
Dass der Wohnungsmarkt besonders in Süddeutschland eine Herausforderung für alle Suchenden ist, ist bekannt. Damit Ihre Suche schneller von Erfolg gekrönt wird, ist es ratsam, wenn Sie besonders zu Wochenbeginn WG-Gesucht.de im Auge behalten. Dann werden nämlich die meisten neuen Anzeigen von Vermietern auf der Seite inseriert. Die Vermieter direkt zu kontaktieren lohnt sich, denn oft werden diese innerhalb kurzer Zeit mit einer Flut an Nachrichten überhäuft. Manche antworten deshalb nur den ersten eingegangenen Anfragen.
Wie viele Nachrichten auf ein Angebot kommen, also wie groß Ihre Konkurrenz für eine Wohnung ist, ist in den einzelnen Stadtteilen verschieden. Hier ein kleiner Überblick: Die wenigsten Anfragen bekommt ein Vermieter in Steckfeld und Botnang. Schwieriger wird sich Ihre Suche in Wangen gestalten, denn hier kommen auf ein Wohnungsangebot im Durchschnitt 71 Anfragen an den Inserenten - Anrufe noch nicht mitgerechnet. Mit mehr Mitbewerbern müssen Sie außerdem in den Stadtteilen Kaltental und Stuttgart-Ost rechnen. Hier bewerben sich im Durchschnitt 62 bzw. 59 Wohnungssuchende auf ein Inserat. Auch in den beliebten zentralen Stadtteilen Mitte, Süd und West ist die Nachfrage hoch. Schnell sein lohnt sich also in jedem Fall.
Sie legen mehr Wert auf eine bestimmte Zimmeranzahl? Wohnungen in Stuttgart-Mitte haben mit durchschnittlich 3,5 Zimmern aktuell die meisten Zimmer. Auch in Bad Canstatt haben die inserierten Wohnungen eine durchschnittliche Größe von 3 Zimmern. Kleinere Wohnungen finden Sie in Vaihingen, Stuttgart-West und Stuttgart-Nord - hier können Sie mit ungefähr 2 Zimmern pro inserierter Wohnung rechnen. Das meiste Angebot an inserierten Wohnungen allgemein gibt es in Stuttgart-West, Stuttgart-Mitte und in Stuttgart-Süd. Schwieriger wird Ihre Suche, wenn Sie in Stuttgart-Feuerbach, Stuttgart-Nord oder Vaihingen wohnen möchten, denn in diesen Stadtteilen sind - aufgrund der Beliebtheit der Stadtteile - derzeit nur wenige Wohnungen auf dem freien Wohnungsmarkt.
Das wohl bekannteste schwäbische Ritual ist die sogenannte Kehrwoche. In Mehrfamilienhäusern wird mit einem Blechschild vor der Wohnungstüre angezeigt, wer am Samstag für die Reinigung des Treppenhauses und des Hofs zuständig ist. Der Ursprung dieses Rituals liegt im Stuttgarter Stadtrecht: "Damit die Stadt rein erhalten wird, soll jeder seinen Mist alle Wochen hinausführen [...]" aus dem Jahre 1492. Viele hunderte Jahre lang wurden schwäbische Hausflure ordnungsgemäß gewischt und Höfe gekehrt, bis 1988 die verpflichtende Kehrwoche aufgehoben wurde und nur noch bei Bedarf sauber gemacht werden sollte. Die meisten Schwaben fanden in dieser Gesetzesänderung allerdings keine Erleichterung, sondern hatten Angst um die Sauberkeit ihrer Stadt.
Doch so wie sich die Bayern nicht um ihre Lederhosen, wollten sich auch die Schwaben nicht um ihre - bereits zur Tradition gewordenen - Kehrwoche bringen lassen: Als diese nicht mehr gesetzlich geregelt war, wurden die wöchentlichen Säuberungsmaßnahmen einfach in den Hausordnungen verankert. Besitzt der Schwabe ein eigenes Haus, wird viel Wert darauf gelegt, dass auch das eigene Grundstück immer noch wöchentlich von allem Schmutz bereinigt wird…
…und sei es nur um des Nachbars Willen: Der Schwabe ist nämlich gewissenhaft, neugierig und will sich in der Nachbarschaft keinesfalls ein unsauberes Grundstück nachsagen lassen. Ausgestattet mit Kuddrschauffl, Bäsä, Schrubber, Kehrwisch und Oimer - den wichtigsten Utensilien für die Kehrwoche - macht sich der Schwabe samstags auf der Gasse ans Werk. Am besten dann, wenn er von möglichst vielen gesehen wird. So können die anderen sehen, dass die Straße ordnungsgemäß gereinigt wird, aber es kann sich auch über die wichtigsten Neuigkeiten im Ländle ausgetauscht werden. Findet die Kehrwoche im Haus statt, wird sie ebenso meist dann ausgeführt, wenn der Zuständige von möglichst vielen dabei gesehen werden kann. Generell gilt: Eine überflutete Treppe ist wichtiger als eine saubere Treppe, denn so ist für alle Hausbewohner ersichtlich, dass die Kehrwoche anschdändig durchgeführt wurde. Jüngere Stuttgarter nehmen es mit der Kehrwoche nicht mehr so genau und halten sie oft für überflüssig. Damit das Treppenhaus trotzdem sauber bleibt, wird oft eine Gebäudereinigungsfirma oder ein Hausmeister dafür engagiert.
Das Stuttgarter Image rund um die Kehrwoche wird allerdings noch besser: Ursprünglich als Scherz gedacht inserierte die Volkshochschule in Calw 1998 den Kehrwochen-Kompaktkurs. Dieser Kurs zur Kehrwoche für Nichtschwaben sollte laut Aushang in ein paar Sitzungen jeden Zugezogenen fit für die Kehrwoche machen. Was als Aprilscherz begann, wurde schnell ernst, da sich der angebotene Kurs vor Anmeldungen kaum retten konnte. So bot die Volkshochschule Calw 1998 den ersten und wahrscheinlich auch einzigen Kehrwochengrundkurs an.
Neben den weltweit bekannten kulinarischen Köstlichkeiten wie Maultaschen und Spätzle, sowie den Porsche- und Mercedes-Benz Museen hat Stuttgart noch mehr zu bieten. Wer in Stuttgart lebt, ist mit der Kessellage vertraut. Viele kleinere und größere Stäffele - also Treppen - führen die Hänge des Kessels hinauf. Zwischendurch gibt es immer wieder tolle Aussichtspunkte, die im Gegensatz zum Fernsehturm kostenlos sind. So genießt man zum Beispiel von der Karlshöhe einen schönen Blick über ganz Stuttgart oder man gönnt sich ein Eis am Eugensplatz, der ebenfalls über einige Treppen zu erreichen ist und hat von den Mauern dort oben einen wunderschönen Blick über die Stadt. Dank der vielen Treppen wird der Stuttgarter auch heute manchmal noch Stäffelesrutscher genannt.
Wenn Sie die 08/15-Läden auf der Königsstraße satt und Lust auf Geschäfte haben, die man sonst nicht so oft findet, dann empfehlen wir Ihnen einen Besuch in der Temporary Concept Mall Fluxus. Dort gibt es in 16 Läden skandinavische Mode, Bastelartikel, Cafés, Geschenke und Spielzeug, die Sie sonst nicht an jeder Ecke finden. Doch nicht nur tagsüber zum Shoppen lädt die Mall ein, sondern auch abends können Sie dort zum Beispiel im Holzapfel gemütlich ein Bier oder Wein trinken.
Außerdem findet jeden Samstag auf dem Karlsplatz ein Flohmarkt statt. Dort können Sie durch Möbel, Bücher, Kleidung und Geschirr stöbern und anschließend noch einen Abstecher in die Markthalle machen. Diese liegt direkt neben dem alten Schloss, am Karlsplatz. Dort finden Sie auf der unteren Etage frisches Obst, Gemüse, Backwaren, Wurst- und Käsetheken, sowie ausgefallenere Spezialitäten wie Honigbier. Oben gibt es ein Restaurant sowie ein riesiges Geschäft mit allem rund ums Wohnen.
Stehen Sie am Marienplatz, finden sie nicht nur verschiedene Cafés und Restaurants, sondern auch Deutschlands einzige Zahnradbahn, die noch für den täglichen Berufsverkehr genutzt wird. Die Zacke fährt seit 1884 vom Marienplatz über den Kesselrand bis nach Degerloch. Von der Zahnradbahn aus haben Sie einen tollen Ausblick über Stuttgart und die Umgebung.
Sie sind eher sportlich? Dann empfehlen wir Ihnen einen Besuch im Cityrock, einer Stuttgarter Kletter- und Boulderhalle. Dort können Sie vor allem abends nach Feierabend günstig die Wände hoch steigen. Ob mit oder ohne Seil bleibt dabei Ihnen überlassen. Ein weiteres sportliches Highlight ist die Sprungbude in Bad Cannstatt. Hier können Sie auf Trampolinen Völker- oder Basketball spielen, Salti üben oder sich einfach nach Lust und Laune in den verschiedenen Arenen auf 82 Trampolinen auspowern.
Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche Wohnungssuche abseits von Baustellen, Bahnhof und Betonfassaden und viel Freude beim Entdecken der schönen Seiten des Kessels.
…und denken Sie daran: Kehrwoch‘ isch immer!