St. Pauli: Wo heute der Kiez ist, lebten früher Nonnen im Kloster

St. Pauli ist ein bedeutendes Wohnquartier in Hamburg. Bekannt ist St. Pauli aber vor allem für seinen Kiez, das Vergnügungs- und Rotlichtviertel.

Wo heute mit dem Kiez auf St. Pauli die sündigste Meile der Welt ist, lebten früher Nonnen. 1247 gründeten Nonnen hier ein Zisterzienserinnen-Kloster. Mitte des 17. Jahrhunderts siedelten sich erste Seilmacher, die Reeper, an. Sie gaben später der Reeperbahn ihren Namen.

Das Vergnügungs- und Rotlichtviertel auf dem Kiez in St. Pauli hat eine lange Tradition: Anfang des 19. Jahrhunderts kamen erste Dampfschiffe im Hamburger Hafen an. Da diese als Gefahr für die im Hafen ankernden Segelschiffe gesehen wurden, verlegt man sie an eine auswärtigere Stelle, wo das heutige St. Pauli ist. An den dortigen Landungsbrücken kamen viele Matrosen an, die die Entwicklung zum Vergnügungsviertel begünstigen.

Heute ist der Kiez mit der Reeperbahn, dem Spielbudenplatz und weiteren Parallel- und Seitenstraßen wie der Herbertstraße und der Großen Freiheit weltbekannt. Trotz Kriminalität konzentriert sich das Hamburger Nachtleben zunehmend auf St. Pauli. Die Polizisten der Davidwache, der bekanntesten Polizeiwache der Welt, arbeiten rund um die Uhr dafür, dass es ruhiger ist auf dem Kiez.

Doch St. Pauli ist nicht nur der Kiez, es ist auch ein bedeutendes Wohnquartier in Hamburg. Tatsächlich gibt es auf St. Pauli größtenteils kleinbürgerliche Wohnstraßen oder Arbeitergegenden. Das Stadtviertel war auch bei Studenten und jungen Künstlern wegen der günstigen Wohnungsmieten, der zentralen Lage und des ausgesprochen vielfältigen und toleranten Milieus immer beliebt.


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