Vom Hobby zum Business: In wenigen Schritten zum eigenen Onlineshop

Die Franzosen leben während des Studiums am liebsten allein, die Italiener bei Mama und die Deutschen in einer WG.

Zu dem Ergebnis kam der „Eurostudent Report“ aus dem Jahr 2015. Zwar liegen dessen Ergebnisse bereits einige Zeit zurück, doch noch immer ist das WG-Leben in Deutschland beliebt. Immerhin ergeben sich aus dem Zusammenleben viele Vorteile – darunter gemeinsame Interessen, neue Perspektiven und spannende Businessideen. Sind Letztere erfolgversprechend, träumt die ein oder andere WG sogar vom eigenen gemeinsamen Business, wie zum Beispiel einem Onlineshop.

Freundesgruppe
Der Zusammenhalt ist in einer WG wichtig – besonders dann, wenn ein gemeinsames Business aufgebaut werden soll.

Nischen-Onlineshops gründen – Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Der Umsatz im Onlinehandel stieg in Deutschland seit den frühen 2000er-Jahren stetig an, bis er 2021 seinen bisherigen Höchststand von rund 87 Milliarden Euro erreichte. Warum also nicht auf diesen Erfolgszug aufspringen? Mit diesem Gedanken spielen auch einige WGs, in denen kreative Köpfe zusammenkommen. Bevor diese jedoch den Schritt ins E-Commerce-Business wagen, hilft ein Blick auf die richtige Planung des WG-Onlineshops.

1. Eine zündende Idee muss her

Die Gründung eines Onlineshops mag auf den ersten Blick eine einfache Möglichkeit sein, das WG-Konto aufzustocken und sich auf finanzielle Notfälle in der Wohngemeinschaft vorzubereiten. Allerdings sollte die Arbeit, die hinter einem erfolgreichen Onlinebusiness steckt, nicht unterschätzt werden – ebenso wenig wie die große Konkurrenz im Netz.

Denn wer mit seinem Shop im Internet Erfolge feiern möchte, muss sich etwas einfallen lassen, um sich von der Masse abzuheben. Die Basis für den WG-Einstieg in den E-Commerce ist daher eine schlagende Verkaufsidee, die bisher unerfüllte Bedürfnisse der Kunden aufdeckt und stillt. Dafür können Produkte und Dienstleistungen entweder komplett neu erdacht oder bestehende Angebote variiert und weiterentwickelt werden.

2. Ein grober Businessplan sollte stehen

Ist die Idee für einen WG-Onlineshop ausgereift, geht es endlich an die Feinarbeit. Ein wichtiger Punkt in der Frühphase ist dabei der zumindest grob ausgearbeitete Businessplan. Dieser sollte sich sowohl mit den zu erwartenden Kosten und Anforderungen als auch mit den angestrebten Zielen befassen. Daher stehen drei Fragen im Raum:

  • Welches Budget steht für die Shop-Gründung zur Verfügung?
  • Welche Leistungen sollen den Shop-Besuchern geboten werden?
  • Welche kurz- und langfristigen Ziele können mit dem Onlineshop erreicht werden?

Besonders ein Blick auf die Shop-Anforderungen ist relevant, um ein erfolgversprechendes Onlinegeschäft aufzubauen. Dafür sollte in der WG überlegt werden:

  • wie lang bei Bestelleingängen die Bearbeitungszeit maximal ausfallen darf
  • welche Kommunikationswege den Kunden zur Verfügung gestellt werden können
  • welche Versandarten zur Auswahl stehen sollen
  • welche Zahlungsmethoden angeboten werden

Wichtige Überlegungen sind ebenfalls, wie der Onlineshop aufgebaut werden soll, wie die Navigation funktioniert und in welchen Sprachen die Kommunikation stattfindet.

3. Ein Shopsystem und ein Webspace müssen gefunden werden

Damit eine WG einen Onlineshop erstellen kann, ist die Wahl eines Shopsystems entscheidend. Hierbei kann zwischen günstigen Baukasten- und WordPress-Shopsystemen sowie professioneller Shopsoftware gewählt werden. Erstere sind empfehlenswert, wenn die Online-Shop-Idee zunächst einen Probedurchlauf benötigt oder das zur Verfügung stehende Budget begrenzt ist. Wer auf einen Profi-Auftritt im Netz und ein besonders individuelles und kreatives Design Wert legt, investiert dagegen in Premiumangebote. 

Freunde
Soll aus einem Hobby ein Business werden, sollte die WG gemeinsam an einem Businessplan tüfteln.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Damit der Onlineshop schließlich verwaltet werden kann, benötigt er einen Webspace für die Datenspeicherung. Bei den meisten Baukastensystemen profitieren die Nutzer bereits von einem integrierten Hosting, sodass dieser Punkt für sie entfällt. Entscheiden sie sich allerdings für eine Profi-Shopsoftware, müssen Shopbetreiber oft separat nach einem Webhoster suchen.

4. Die Konfiguration des Onlineshops muss stimmen

Nach der Installation eines Shopsystems kann damit begonnen werden, den Onlineshop nach den individuellen Vorstellungen einzurichten. Damit er die potenziellen Kunden, die auf der Seite stöbern, anspricht und zum Verweilen einlädt, sind folgende Punkte relevant:

 

  • eine stimmige Farbgebung
  • eine übersichtliche Navigation
  • ein einfacher, kundenfreundlicher Aufbau

Die angebotenen Produkte und Dienstleistungen sollten zudem klar und dennoch kreativ beschrieben und am besten visuell dargestellt werden. Das klappt mit hochwertigen Fotosoder kurzen Videos, die auch bei der Teamvorstellung nicht fehlen dürfen.

Neben der Vorstellung des Angebots sowie den transparenten Preis- und Steuerangaben zählen Informationen zu Versand- und Zahlungsoptionen zu den Standardinhalten eines guten Onlineshops. Gleiches gilt für rechtliche Aspekte, darunter das Impressum, die Datenschutzerklärung und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen.

Tipp: Damit ein Onlineshop rechtskonform ist, müssen Angaben zum Widerrufsrecht, den Lieferbedingungen und -kosten für Shop-Besucher leicht auffindbar und klar ersichtlich sein. Auch der Cookie-Hinweis mit den Zustimmungsoptionen sowie Informationen zur Streitbeilegung sind in den Shop zu integrieren.

5. Mehrere Zahlungs- und Versandoptionen sollten angeboten werden

Noch bevor die Konfiguration des eigenen Onlineshops beginnt – spätestens aber währenddessen – sollte geklärt werden, welche Zahlungsmodalitäten den Käufern zur Verfügung stehen. Sinnvoll ist es dabei, zumindest die drei beliebten Varianten Rechnungskauf, Lastschrift und Kreditkarte anzubieten. Daneben kommen PayPal und Sofortüberweisung infrage, während Zahlung per Vorkasse die Kunden möglicherweise abschreckt.

Steht schließlich die Entscheidung über die Versandoptionen an, sind folgende Überlegungen wichtig:

  • Wie schnell können Produkte für den Versand vorbereitet werden?
  • Sind kostenfreie Lieferungen möglich oder sprengen sie das Budget?
  • Wie können Käufer über den Liefervorgang informiert werden?

Wer diese Fragen nicht auf Anhieb beantworten kann, orientiert sich am besten an den Mitbewerbern. Branchenabhängig liegt die Lieferzeit im Versandhandel bei zwei bis vier Werktagen. Lässt sich diese Zeitspanne allerdings nicht realisieren, sollte die Kundschaft transparent darüber informiert werden.

6. Der Onlineshop braucht Aufmerksamkeit

Der Shop ist aufgebaut, die Produkte liegen zum Versand bereit, doch von potenziellen Käufern fehlt jede Spur. Ein solches Szenario kann demotivieren und den Traum vom erfolgreichen E-Commerce zum Platzen bringen. Damit das nicht geschieht, sollte, sobald der WG-Onlineshop online geht, kräftig die Werbetrommel gerührt werden. Um Kunden zu akquirieren, sind dazu folgende Schritte denkbar:

  • Produkttexte, Ratgeber und andere Beiträge im Onlineshop SEO-optimiert verfassen, um Suchmaschinen zufriedenzustellen
  • Blogbeiträge und zielgruppenspezifische Werbung in den sozialen Medien schalten, um Aufmerksamkeit zu generieren
  • Freunde und Bekannte über den Shop informieren, um die Mundpropaganda in Gang zu setzen

Tipp: Haben sich schließlich die ersten Käufer im Shop umgesehen und einen Account angelegt, sind Newsletter und E-Mail-Werbung sowie attraktive Rabattaktionen als weiterführende Marketingmaßnahmen gefragt.

 

Bildquellen: 

Abb.1: Adobe.com© contrastwerkstatt


Abb.2: Adobe.com© contrastwerkstatt

 

 

 

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