Oldenburg - Zukunft ist die Zeit, die vor einem liegt.

Einen Text für eine Wohngemeinschaftssuchanzeige musste her. Das ist doch simpel waren meine selbst motivierenden, ersten Gedanken. Mist – die Zweiten. Der A4 Zettel vor mir brachte wenig lesbares, geschweige den erwärmendes an das Tageslicht. Keine Zeichen, die für eine WG Anzeige meinen Ansprüchen oder gar geistigen Vorgaben gerecht wurden. Andere Steine mussten herausgeholt werden.

Also trat unverzüglich Plan B in Kraft und Emails verließen mein Postausgang. Ziel: Die Posteingangsfächer meiner mir wohlgesonnen Freunde. Inhalt: Macht mal eine authentische Charakterisierung meiner Person. Intension: Bombeneinschlagsgarantie für eine Wohngemeinschafts Annonce. Einzige Anforderung: Lasst alle negativen Errungenschaften außer acht. Der Text muss wahrhaftig erscheinen.

Es dauerte. Dann: Gute, tragbare Wortfindungen funkten in meinem, eigens dafür geschaffenen Emailbriefkasten, namens: „The One And Only Written for Markus“ ein. Geht doch. Dachte ich noch. Dann oft wahre Ernüchterung.

Aber eine Nachricht fesselte mich von Anfang an. Ihre Aussage und der nachfolgende Text stellt den Kerninhalt dieser Annonce dar, und der lautet:

Markus, ich schreibe etwas für Dich und über Dich. Wir sind jetzt dreiunddreißig Jahre befreundet, ich glaube, da finde ich schon ein paar passende Buchstaben für Dich. Die nachfolgende Beschreibung passt. Da bin ich sicher:

Markus, Du bist ein freundlicher und zuvorkommender Mensch, der den Gedanken „Wir gehen alle auf die gleiche Toilette“ immer verinnerlicht und gelebt hast. Du entsprichst oft den Tugenden: Fleiß, Ehrlichkeit und Ordnung und Sauberkeit sowie Pünktlichkeit und Verlässlichkeit. Du bist ein aufrechter, nie besserwisserischer erscheinender Diskutant, mit festen eigenen Überzeugungen in gesellschaftlichen, politischen oder menschlichen Angelegenheit. Der aber auch, wenn auch ungern, seine Meinung durch überzeugende, fundierte Gegenargumente ändern kann. Kein Ja-Sager. Vor allem aber bist Du ein exzellenter Zuhörer. Geduldig.
Aber auch das habe ich immer wieder bestätigend vorgefunden: Man mag Dich oder man mag Dich nicht.

Und eines werde ich auch nie vergessen. Wir waren in den besten Zwanzigern als Du immer und immer wieder, beinah mantraartig davon träumtest: Wenn ich in Ende der 50ger bin, gründe oder lebe ich in einer kompatiblen Wohngemeinschaft. Mit „meinen“ WGlern!